Samstag, 6. April 2013

Berlin 2013 Tag 1.4: Endlich da



Angekommen. Der Berliner Hauptbahnhof. Ein gigantischer Bau. Sehr schön. Wir wollen weiter. Es geht zuerst in die S-Bahn, zum Zoologischen Garten. Es ist faszinierend, denn abermals können wir einen äußerst skurrilen Menschen beobachten. Ein stockbesoffener Kerl mit seiner Flasche noch in der Hand. Grölend und singend. Oh ja, die Großstadt.  Er beginnt sein Schicksal zu beleidigen, sofern ich ihn richtig verstehe, wobei er sich nicht vor dem exzessiven Gebrauch von Fäkalsprache scheut und selbst ich mich ertappe, erstaunt festzustellen welche Wort man adjektivieren, substantivieren und in Zusammenhang bringen kann. Eine etwas dramatische Wendung nimmt das Ganze allerdings, als der Gebeutelte einem Kinde gut zuzusprechen versucht, was die umstehenden Damen nicht begrüßen. In ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit schaffen sie es letztendlich auch den Unhold zu vertreiben, ohne dass es allzu sehr eskaliert.
Der Reise letzter Teil soll nun im Untergrund stattfinden. Tatsächlich sogar absolut ohne Auffälligkeiten, was an sich eher überrascht, wo man doch als Mensch vom Land gerade die U-Bahn als den Sammelort des Bösen vermutet, da es dort dunkel, muffig und dreckig ist. Offensichtlich eine Fehlannahme, denn es ist sauber und geruchsneutral. Die Menschen sind nicht nervig oder aufdringlich und der gute alte Zen ist näher denn je.
Endlich in der Wohnung angekommen. Koffer fallenlassen. Die Mäntel ablegen. Zurücklehnen. Ruhe. Das ist gut. Das Erste, was man nach so einem Trip will, ist ausruhen. Und entsprechend gehen wir zuerst einkaufen, weil wir sonst Hunger leiden müssten. Keine schöne Vorstellung. Mit zwei Rucksäcken und einem Jutebeutel - mit einem Logo der Toten Hosen … In Berlin … - bewaffnet geht es raus. Es ist nach wie vor kalt und windig, aber es ist nicht schlimm. Wir genießen die neue Stadt und erkunden die Geschäfte. Zugegeben, wir haben nur zwei Läden aufgesucht. Kaiser’s und Denn’s. Aber hey man sollte klein anfangen, schließlich sind wir noch etwa zwei Wochen hier.
Mit vollen Taschen begeben wir uns also wieder zu Wohnung. Auf dem Weg überfliegen wir diverse Speisekarten der vielen Lokale, um auch potenzielle Ausgehziele zu finden. Nun dürfen wir uns aber auch endlich der Faulheit hingeben und werfen uns in einem bequemen Schlabberlook ins Bett und ruhen aus. Wenige Stunden später machen wir uns Spaghetti Veggienara und schauen etwas fern. Klingt zwar nach einem eher schwachen Urlaubsabend, aber nach den letzten paar Wochen ist genau so eine Abendgestaltung genau das, was wir uns wünschen und was wir brauchen. Entsprechend früh gehen wir auch an diesem Abend ins Bett zum Schlafen. Ein guter erster Urlaubstag. Wir freuen uns schon auf jeden, der da noch kommen mag.

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