Angekommen. Der Berliner
Hauptbahnhof. Ein gigantischer Bau. Sehr schön. Wir wollen weiter. Es geht
zuerst in die S-Bahn, zum Zoologischen Garten. Es ist faszinierend, denn
abermals können wir einen äußerst skurrilen Menschen beobachten. Ein
stockbesoffener Kerl mit seiner Flasche noch in der Hand. Grölend und singend.
Oh ja, die Großstadt. Er beginnt sein
Schicksal zu beleidigen, sofern ich ihn richtig verstehe, wobei er sich nicht
vor dem exzessiven Gebrauch von Fäkalsprache scheut und selbst ich mich
ertappe, erstaunt festzustellen welche Wort man adjektivieren, substantivieren
und in Zusammenhang bringen kann. Eine etwas dramatische Wendung nimmt das
Ganze allerdings, als der Gebeutelte einem Kinde gut zuzusprechen versucht, was
die umstehenden Damen nicht begrüßen. In ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit
schaffen sie es letztendlich auch den Unhold zu vertreiben, ohne dass es allzu
sehr eskaliert.
Der Reise letzter Teil soll nun im
Untergrund stattfinden. Tatsächlich sogar absolut ohne Auffälligkeiten, was an
sich eher überrascht, wo man doch als Mensch vom Land gerade die U-Bahn als den
Sammelort des Bösen vermutet, da es dort dunkel, muffig und dreckig ist.
Offensichtlich eine Fehlannahme, denn es ist sauber und geruchsneutral. Die
Menschen sind nicht nervig oder aufdringlich und der gute alte Zen ist näher
denn je.
Endlich in der Wohnung
angekommen. Koffer fallenlassen. Die Mäntel ablegen. Zurücklehnen. Ruhe. Das
ist gut. Das Erste, was man nach so einem Trip will, ist ausruhen. Und
entsprechend gehen wir zuerst einkaufen, weil wir sonst Hunger leiden müssten.
Keine schöne Vorstellung. Mit zwei Rucksäcken und einem Jutebeutel - mit einem
Logo der Toten Hosen … In Berlin … - bewaffnet geht es raus. Es ist nach wie
vor kalt und windig, aber es ist nicht schlimm. Wir genießen die neue Stadt und
erkunden die Geschäfte. Zugegeben, wir haben nur zwei Läden aufgesucht.
Kaiser’s und Denn’s. Aber hey man sollte klein anfangen, schließlich sind wir
noch etwa zwei Wochen hier.
Mit vollen Taschen begeben wir
uns also wieder zu Wohnung. Auf dem Weg überfliegen wir diverse Speisekarten
der vielen Lokale, um auch potenzielle Ausgehziele zu finden. Nun dürfen wir
uns aber auch endlich der Faulheit hingeben und werfen uns in einem bequemen
Schlabberlook ins Bett und ruhen aus. Wenige Stunden später machen wir uns
Spaghetti Veggienara und schauen etwas fern. Klingt zwar nach einem eher
schwachen Urlaubsabend, aber nach den letzten paar Wochen ist genau so eine
Abendgestaltung genau das, was wir uns wünschen und was wir brauchen.
Entsprechend früh gehen wir auch an diesem Abend ins Bett zum Schlafen. Ein
guter erster Urlaubstag. Wir freuen uns schon auf jeden, der da noch kommen
mag.
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